Tanklöschfahrzeug mit neun Insassen abgestürzt

Tanklöschfahrzeug mit neun Insassen abgestürzt

12 April 2009

published by www.lfv.stmk.at


Austria — 20 Feuerwehren des Bezirkes Bruck an der Mur standen am frühen Karsamstag-Abend mit 210 Mann und 35 Fahrzeugen im Einsatz, um einen großflächigen Waldbrand am Pischkberg zu bekämpfen. Zusätzlich wurden zwei weitere Feuerwehren aus dem Bezirk Leoben (Leoben Göß und Trofaiach) zur Unterstützung angefordert. Die mutmaßliche Brandursache ist auf das Abheizen von Reisig zurückzuführen. Durch den böigen Wind hatten sich Glutreste des – nach vorliegenden Angaben zuvor abgelöschten Brandgutes – wieder entzündet, welches in weiterer Folge den umliegenden Wiesen- und Waldboden in Brand gesetzt haben dürfte. Der Brand wurde von einem Passanten entdeckt, der gegen 17.00 Uhr die Einsatzkräfte alarmierte.

Der Brand am Pischkberg – auf ca. 1.100 – 1.300 Meter Seehöhe reichte über den Bergkamm. Der umfassende Löschangriff wurde von zwei Seiten vorgenommen. Zum Einen von der „Brucker Seite“, zum Anderen von „Kapfenberg-Frauenberg“ aus. Als besondere Herausforderung hatten die Einsatzkräfte mit der Löschwasserversorgung zu kämpfen. Im Pendeldienst wurde das Löschwasser mit zahlreichen Tanklöschfahrzeugen über eine ca. fünf bis sechs Kilometer lange schmale Forststraße zu den Einsatzkräften gebracht.

Der Waldbrand konnte von den Feuerwehrkameraden in den späten Nachtstunden unter Kontrolle gebracht werden, wobei die Brandwache permanent aufrecht erhalten wurde. Die Nachlöscharbeiten einzelner Glutnester erstrecken sich bis in die frühen Mittagsstunden des heutigen Ostersonntags. Zur Unterstützung wurden seitens der Einsatzleitung zwei Feuerwehren aus dem Bezirk Leoben angefordert. Rund 3,5 Hektar Wald- und Wiesenfläche wurden durch den Brand vernichtet.

TLF Trofaiach abgestürzt

Überschattet wurde dieser Brandeinsatz von einem tragischen Unfall eines Tanklöschfahrzeuges der FF Trofaiach. Auf der Anfahrt zum Einsatzort verunglückten neun Feuerwehrkameraden (acht Kameraden der FF Trofaiach und ein Kamerad aus dem Bezirk Bruck) schwer. Um 21.28 Uhr erreichte die Einsatzleitung die Meldung, dass das TLF 4000 der FF Trofaiach am Anfahrtsweg schwer verunglückt ist.

Das Bankett der Forststraße gab unter der Last des rund 16 Tonnen schweren Tanklöschfahrzeuges nach und dürfte somit Auslöser des Unglücks sein. Das Einsatzfahrzeug stürzte – sich mehrmals überschlagend – rund 60-70 Meter über ein steiles Wiesenstück und blieb schließlich an einer Baumgruppe hängen. Acht Feuerwehrkameraden wurden dabei aus dem Fahrzeug geschleudert, drei von ihnen kamen im Wald zu liegen. Ein Kamerad war im Wrack eingeklemmt und musste mit hydraulischem Rettungsgerät aus seiner Zwangslage befreit werden.

Großaufgebot an Rettungskräften

Insgesamt fünf Notärzte unterstützt von zahlreichen Rettungs- und Feuerwehrsanitätern versorgte die verunfallten Feuerwehrkameraden. Die Verunglückten wurden auf Spitäler in Bruck, Leoben, Mürzzuschlag, Kalwang und Graz aufgeteilt. Der Einsatzleiter des Roten Kreuzes, BezirksrettungskommandantGerhard Gmeinbauer über den Einsatz: „Nur durch das gute Zusammenspiel von Bezirks- und Landesleitstelle des ÖRK sowie der Feuerwehr und allen anderen beteiligten Einsatzkräften konnte den Verunglückten so rasch und effizient geholfen werden.“

Ein Feuerwehrkamerad der FF Trofaich wurde lebensgefährlich verletzt und befindet sich derzeit in intensivmedizinischer Betreuung. Vier weitere Kameraden erlitten schwere Verletzungen und befinden sich in stationärer Behandlung. Zwei der vier leicht verletzten Kameraden konnten bereits in häusliche Pflege entlassen werden, die zwei weiteren sollen nach vorliegenden Angaben voraussichtlich noch heute (Ostersonntag) in die häusliche Pflege entlassen werden können.


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