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ZDF Abenteuer Wissen Elemente des Lebens Feuer
Zum Jahr der Geowissenschaften zeigt Abenteuer Wissen eine vierteilige Reihe zu den Elementen des Lebens
Teil zwei vom 17. Juli 2002
Kontrolle ausdem All: EinSatellit soll die Arbeit von Feuerökologen unterstützen
Die verheerendenWaldbrände in den USA und in Kanada machen auch in diesem Sommer eines wiederdeutlich: Feuer ist eine unberechenbare Kraft. Ein neuartiger Satellit soll nunlodernde Brandherde auf der Erde aus dem All beobachten.
von Anne Hartmann
Seit etwa einem Jahr kreist der Satellit”BIRD” um die Erde und ortet Brandherde auf der ganzen Welt.
Der Prototyp einerneuen Satelliten-Generation mit Namen “BIRD” soll selbst kleinsteBrandherde rechtzeitig lokalisieren – für Feuerforscher eine große Hoffnung.Der neuartige Satellit zur Feuerfernerkundung wurde von Wissenschaftlern desdeutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Berlin gebaut. Sie entwickeltenden Prototypen in sechs Jahren Forschungszeit. Seit letztem Jahr kreist er ineiner Höhe von 570 Kilometern um die Erde.
BIRD
Die Aufnahme, die BIRD geliefert hat, zeigt die Brandherde in Australien imJanuar 2002
Der Name desSatelliten lautet “BIRD” und steht für “bispectral infrareddetection”. Er ist mit zwei Spezialkameras ausgestattet, die infrarotesLicht aufnehmen. Anhand der zur Erde gesandten Daten können die WissenschaftlerBilder von den heißesten Stellen der Erde erstellen. Der Feuerwehr sollen sogenaue Angaben über die Gefahrenstufe und das Zentrum des Feuers übermitteltwerden. Aufsehen erregend waren dabei die Aufnahmen von den Waldbränden inAustralien Anfang dieses Jahres. Die roten Stellen der Bilder markieren Flammenwände,schwarze Flächen symbolisieren verbrannte Vegetation und grün bedeutet vielekleine Feuer.
Feuerökologenim Freiluftlabor
Feuerökologen legen in einem Experiment eine Feuerspur
Professor Johann G.Goldammer studiert seit Jahren das Verhalten von Großfeuern und Bränden – seitkurzem auch mit Hilfe von BIRD aus dem All. Der international renommierterFeuerforscher ist Gründer des “Global Fire Monitoring Center” inFreiburg, das als Zentrum für globale Feuerüberwachung mit Mitteln derKatastrophenvorsorge des Auswärtigen Amtes am Max-Planck-Institut für Chemieim Jahr 1998 aufgebaut wurde. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum fürLuft- und Raumfahrt in Berlin wollen die Freiburger Wissenschaftler in einemExperiment herausfinden, wie sich ein Feuer unter bestimmten Bedingungenausbreitet. Die Waldgebiete der Lausitz, südlich von Berlin, dienen denExperten als Freiluft-Labor: Eine Waldparzelle soll unter wissenschaftlicherBeobachtung abgebrannt werden. Ziel der Feuerprofis ist es zu überprüfen, obihre zuvor erstellten Berechnungen stimmen und der Brand sich wie vorhergesagtentwickeln wird.
Infobox
Professor Johann G. Goldammer, “Global Fire Monitoring Center”Freiburg
Prof. Johann G. Goldammer über die Zukunft derFeuerforschung:
“Wir haben ein operatives System von Satelliten, das isteine Satellitenfamilie, die ermöglicht, dass in sehr kurzen Intervallen jederStandort der Erde überflogen wird. Dieser Satellit ist ein intelligentes Gerät:Es entdeckt das Feuer, es wertet die Informationen aus und schickt nun nicht dieübliche Datenflut auf die Erde zurück, sondern nur ganz selektiveInformationen.”
Quellen:
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/5/0,1872,2004741,00.html
und
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/10/0,1872,2005482,00.html
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