forest fire in austria

Austria: Forest Fire in Drautal (Bezirk Spittal/Drau)

Source: Austrian Broadcasting Corporation – ORF, 4 February 2002 midnight and 6 February 09:30
(http://kaernten.orf.at/)


GFMC Summary

On 4 February 2002 midnight the ORF reports that the forest fire in Drautal continues to spread. Fire fighters are supported by the Federal Armed Forces. Difficult situation on steep slopes. Governor Haider on site. Seven helicopters support ground forces.

On 6 February 2002 the wildfire is under control.

Feuer außer Kontrolle – Häuser in Gefahr
Der Waldbrand am Stagor oberhalb von Steinfeld im Drautal (Bezirk Spittal/Drau) hat sich am Montag weiter ausgebreitet. Das Feuer hat sich den ersten Bauernhöfen genähert. Pioniere des Bundesheeres unterstützten am Montag die Einsatzkräfte.

Lebensgefahr im Steilhang
Das Feuer breitet sich durch den Wind weiter nach Süden aus, mittlerweile sind 60 Hektar zerstört. 20 Hektar sind am Samstag und Sonntag schon vernichtet worden. Weder Feuerwehrmänner noch die Villacher Pioniere konnten in die steilen Hänge vordringen, hier müssen die Hubschrauber des Innenministeriums und des Bundesheeres helfen. Bis zum Einbruch der Dunkelheit haben die hundert Männer gegen die Flammen und Glutnester im steilen Gelände gekämpft und versucht, den Brand einzudämmen.
Katastrophenschutzreferent LH Jörg Haider (FPÖ) und Landesrat Georg Wurmitzer (ÖVP) waren an Ort und Stelle. Haider hat zwei weitere Hubschrauber angefordert, insgesamt sind damit sieben im Einsatz. Die Hubschrauber flogen am Montag im Fünfminuten-Takt jeweils bis zu 1000 Liter Wasser auf den Stagor.
Wurmitzer erklärte, dass Reisig und dürres Gras den Flammen immer wieder Nahrung gäben. Derzeit hätten durch die Trockenheit 66 von 132 Kärntner Gemeinden Wasserprobleme.

Evakuierungen vorerst nicht nötig
Die Männer versuchen unterhalb des Feuers, im flacheren Gelände, Glutnester zu löschen. Einsatzleiter Siegfried Meixner: “Es ist nicht nur steil, der Brand breitet sich unheimlich schnell und unkontrolliert aus.” Derzeit besteht aber keine Gefahr für die Bevölkerung. Es wurden jedoch Vorbereitungen getroffen, um zwei Häuser evakuieren zu können. Eine Evakuierung sei aber vorerst nicht notwendig, da sich das Feuer nicht nach unten ausbreitet. Feuerwehrmänner werden aber auch in der Nacht das Gelände um die Häuser absichern.

Wind fachte Glutnester an
Schon am Sonntagabend hat Wind die Glutnester, die bis zu eineinhalb Meter in die Erde reichen, immer wieder angefacht. Zwei Feuerwehrleute sind beim Einsatz verletzt worden.

Feuer in Hütte ausgebrochen?
In dem Gebiet befinden sich zwei private Berghütten. In einer Hütte hatte sich ein Ehepaar aufgehalten, das jedoch unversehrt zu Tal gebracht werden konnte. Die Feuerwehr vermutet, dass der Brand von einer der beiden Hütten seinen Ausgang genommen hatte.

Kein Löschwasser vor Ort
Einsatzleister Meixner: “Das Problem ist, es handelt sich um sehr steiles, felsiges Gelände, die Löschmannschaften können nur schwer an den Brandort in 1.800 Meter Seehöhe gebracht werden.” Ein 45-minütiger Fußmarsch ist notwendig, um dorthin zu gelangen. Zudem gebe es oben kein Löschwasser, es müsse vom Tal hinauftransportiert werden.

Seit Samstag im Einsatz auf 1800 m Höhe
Seit Samstagnachmittag versuchten die Feuerwehren, den Brand in rund 1800 Meter Seehöhe zu löschen. Am Samstag in den Abendstunden mussten wegen der Dunkelheit Löschversuche mit einem Hubschrauber abgebrochen werden. Das Feuer konnte sich bei der herrschenden Trockenheit ungehindert ausbreiten.
Am Sonntagvormittag hat es Erkundungsflüge gegeben, eine Mannschaft der Feuerwehr wurde daraufhin ins Gelände gebracht, nicht aber in den gefährlichsten Teil – hier versuchten Hubschrauber das Feuer unter Kontrolle zu bringen.

ORF aktuell 4 February 2002

Waldbrand bei Krems konnte gelöscht werden
Trockenheit: Feuer und Rauchen verboten Die Bezirkshauptmannschaft Feldkirchen hat unter dessen wegen der Trockenheit das Abbrennen von Reisig und Wiesen im Wald oder in Waldnähe verboten. Auch das Rauchen im Wald ist laut Kundmachung untersagt. Wer gegen das Verbot verstößt und erwischt wird, dem droht eine Geldstrafe bis zu 7.270 Euro (100.000 Schilling) oder eine Haftstrafe von vier Wochen.

Another Forest Fire / Anderer Waldbrand

Bezirk Krems
Waldbrand konnte gelöscht werden. Zu einem Waldbrand ist es Montagmittag in der Nähe von Gföhl (Bez. Krems) gekommen. 5.000 Quadratmeter Wald brannten. Gegen 14.00 Uhr konnte “Brand aus” gegeben werden. Da das Wetter in den letzten Tage sehr trocken war, haben sich In kurzer Zeit rund 5.000 Quadratmeter Wald entzündet. Drei Feuerwehren mit 23 Mann waren im Einsatz. Gegen 14.00 Uhr konnte der Brand jedoch gelöscht werden.
Der entstandene Schaden blieb nach Angaben eines Revierförsters der Österreichischen Bundesforste relativ gering.
Nach Angaben der Sicherheitsdirektion war ein 52-jähriger Angestellter im Gemeindegebiet von Gföhl mit Waldarbeiten beschäftigt. Zum Verbrennen von Ästen hatte der Mann ein Feuer entzündet. Durch einen Windstoß griffen die Flammen auf das trockene Unterholz über und breiteten sich schließlich aus.

ORF Update 6 February 2002

Brand unter Kontrolle
Der Waldbrand am Stagor ist unter Kontrolle. Ein “Brand aus” wird es aber erst in einigen Tagen geben. In der Nacht auf Mittwoch gab es keinen Wind, die Glutnester konnten unter Kontrolle gehalten werden. 62 Hektar Wald wurden vernichtet.

Flugverbot rund um Einsatzgebiet
Rund um das Einsatzgebiet wurde ein amtliches Flugverbot eingerichtet, es richtet sich insbesondere gegen Drachenflieger. Ein Teil des Weissensees wird heute für Eisläufer gesperrt. Die Löschflugzeuge werden hier Wasser aufnehmen. Am Mittwoch werden wieder 130 Einsatzkräfte mit acht Tanklöschwagen und die Pioniere im Einsatz sein, ebenso die Hubschrauber und Flugzeuge.

Meixner: Noch viele Glutnester
Zwar ist der Waldbrand unter Kontrolle und eingegrenzt, ein “Brand aus” wäre aber noch verfrüht, sagt Bezirksfeuerwehrchef Siegfried Meixner. Es gebe auf dem über 60 Hektar großen Gelände noch zu viele Glutnester, die jeder Zeit wieder aufbrechen könnten. In der Nacht müssen die Löscharbeiten unterbrochen werden. Meixner rechnet nun damit, den Brand erst in den nächsten Tagen gänzlich unter Kontrolle zu bringen. Schwierigkeiten bereite vor allem die Trockenheit, das steile Gelände und dass kein Löschwasser vor Ort sei.

Löschwasser wird Spezialmittel beigefügt
Seit Dienstagmittag sind bei der Bekämpfung des Waldbrandes auch drei Bundesheer-Flugzeuge vom Typ Pilatus Porter PC-6 im Einsatz. Sie werden auf dem Flugfeld Nikolsdorf bei Lienz mit Wasser beladen. Eine vierte Maschine besorgte die dafür notwendige Logistik.

Die Hubschrauber sind im Dauereinsatz. Sie sollen das Löschwasser fein über dem Boden versprühen. Dem Löschwasser der Feuerwehr wird Speziallöschmittel Bioversal beigefügt, das die Oberflächenspannung des Wassers aufhebt. Es kann dadurch tiefer in das glühende Erdreich dringen.

Die Karte zeigt das Gebiet um den Stagor oberhalb von Steinfeld im Drautal.

Fig.1. Fire area around Mt. Stagor

Problem: Wind entfacht Glutnester
Feuerwehrleute und Pioniere bekämpften im steilen Gebiet die zahlreichen Glutnester, die bis zu eineinhalb Meter tief sind und bei Wind immer wieder neu entfacht werden.
“Bei Sonnenuntergang wechselt die Thermik”, sagt Steinfelds Bürgermeister Franz Schwager (FPÖ). Dadurch würde der Wind zum Problem. Daher wurden für die Nacht erneut Brandwachen abkommandiert.
Am Montag war noch befürchtet worden, dass die drei Bauernhöfe unterhalb des Brandes evakuiert werden müssen.

Gefahr für Häuser gebannt
In der Nacht auf Dienstag war ein Löscheinsatz mit Hubschraubern im steilen Gelände wegen der Dunkelheit nicht möglich. Feuerwehrleute haben aber Brandwache an den Wegen unterhalb des Feuers gehalten. Die Grenze zwischen drei Gehöften und dem Feuer ist ein Feldweg, den die Feuerwehr erfolgreich “gehalten” hat. 70.000 Liter Wasser wurden in der Nacht verbraucht, um die Gehöfte zu sichern und den Waldboden mit Wasser zu tränken.
Eine Evakuierung der Bauernhöfe unterhalb des Brandes, die am Montag noch befürchtet worden war, wurde doch nicht nötig.

Brandursache: Funkenflug aus Kamin
Die Brandursache dürfte mittlerweile klar sein: Funkenflug aus dem Kamin einer Berghütte.
Laut Bürgermeister Schwager gehört das betroffene Gebiet zum größten Teil einem Sägewerkbesitzer in Greifenburg. Betroffen sind auch einige Bauern und Almflächen. Der bisher angefallene Schaden beläuft sich ersten Schätzungen zu Folge auf mehrere 100.000 Euro (mehrere Millionen Schilling).

Fig.2. High flames and smoke on Tuesday

Fig.3. Eight helicopters are tasked to the wildfire

Fig.4. Dangerous work on the steep slopes of Mt.Stagor


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