Naturschützer lösten Feuer aus
Naturschützer lösten Feuer aus
15 March 2014
published by www.augsburger-allgemeine.de
Germany — Der Flächenbrand an der Südostseite des Ammersees zwischen Aidenried und Fischen am Mittwoch ist wohl von Naturschützern ausgelöst worden.
Wie die Weilheimer Polizei bestätigte, wird gegen Mitglieder der Schutzgemeinschaft Ammersee wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt.
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um Männer im Alter von 51, 52, 66 und 67 Jahren. Diese hätten dort wie schon in den Jahren zuvor Schilf geschnitten, in Haufen zusammengelegt und dann angezündet trotz Waldbrand-Gefahrenstufe 3 bis 4 (mittlere bis hohe Gefahr) und Nordostwind. Durch den Wind habe sich das Feuer wohl ausgebreitet und geriet außer Kontrolle.
Rettungshubschrauber im Einsatz
Die Naturschützer, so die Weilheimer Polizei, schlugen daraufhin gegen 14.30 Uhr Alarm. In der Folge rückte ein Großaufgebot an Feuerwehren (rund 230 Personen waren im Einsatz) an und bekämpften bis zum Abend die immer wieder auflodernden örtlichen Feuer auf einem Areal von etwa 15 Hektar. Unterstützt wurden sie von drei Polizeihubschraubern, die Wasser aus dem See auf die Brandstellen gossen.
Der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Ammersee, Reinhard Grießmeyer, war gestern nicht zu erreichen. Im Weilheimer Tagblatt wird er zitiert, dass sein Verein das Feuer angemeldet hatte und pflegerische Arbeiten erledigt wurden. Ein Feuer sei in diesem Fall auch in einem Naturschutzgebiet gestattet.
Sach- und Personenschäden entstanden bei den Bränden in dem Schilfgürtel nicht. Pflanzen und Tiere dürften nach Einschätzung von Ramsar-Gebietsbetreuer Christian Niederbichler kaum geschädigt worden sein. Diesen Eindruck gewann er, nachdem er sich die Brandstellen angeschaut hatte. In Naturlandschaften gehört es auch dazu, dass mal ein Feuer durchgeht, erklärt Niederbichler. Im Herrschinger Moos beispielsweise habe es früher öfter gebrannt: Ursache seien die früheren Dampflokomotiven gewesen, deren Funken in Trockenphasen trockenes Pflanzenmaterial in Brand setzten.
Keine Auswirkungen auf Vögel
Nach solchen Bränden sei zu beobachten, dass im folgenden Jahr die Vegetation aufgrund der Düngewirkung der Asche viel üppiger wachse. In der Zwischenzeit böten solche Brandstellen Tieren, die auf offene Flächen angewiesen sind, einen Lebensraum etwa dem Blaukehlchen. Da die Brände am Mittwoch nur kurz an den einzelnen Stellen aufflammten, geht Niederbichler auch nicht davon aus, dass Bodenlebewesen Opfer der Flammen wurden. Auch auf die Vogelwelt haben die Feuer wohl keine negativen Auswirkungen. Die Brutsaison habe noch nicht begonnen und das Naturschutzgebiet biete gegebenenfalls Ausweichmöglichkeiten, falls Brutplätze beeinträchtigt worden wären.
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