Forstschutz
USA:Waldbrände haben wegen extremen Forstschutzes so große Auswirkung
VistaVerde, 24. Juni 2002
Die Waldbrände in Nordamerikahaben sich nach Expertenmeinung nur so drastisch ausgebreitet, weil die USAjahrzehntelang den Wald extrem stark vor Feuer geschützt hatten.
Freiburg (dpa) – Da in denbetroffenen Gebieten lange kein Brand mehr aufgetreten sei, gebe es am Boden großeMengen an abgestorbenen Ästen, Zweigen und Nadeln, sagte Prof. Johann GeorgGoldammer, Leiter des Zentrums für globale Feuerüberwachung (Global FireMonitoring Center/GFMC), einer Außenstelle des Max-Planck-Instituts für Chemiein Freiburg. «Je mehr Brennmaterial es am Boden gibt, desto stärker ist dieEnergiefreisetzung.»
«Zudem bilden junge BäumeFeuerbrücken, die Flammen vom Boden in die Kronen hochtragen», erläuterte derFeuerökologe in einem dpa- Gespräch am Montag. Auf Grund der langen brandlosenZeit stünden die jungen Bäume sehr dicht. «Ansonsten wachsen sie eher wie ineinem Park weitständig auseinander.»
In früheren Jahrhunderten hattees laut Goldammer häufiger kleinere Waldbrände gegeben, die damals nicht bekämpftwerden konnten. Sie seien durch Blitzeinschläge bei Trockengewittern entstandenoder von Indianern zu Jagdzwecken gelegt worden. Grund: «Hirsche und Rehe benötigeneinen offenen Lebensraum zum Weiden.»
«Die Wälder sind dem Feuerangepasst. Sie sind resistent gegen Bodenfeuer geringer Intensität», betonteder Experte. Nur wenn Feuer jahrzehntelang unterdrückt werde, könnten beieinem Brand in diesen Wäldern bis zu 100 Meter hohe Flammen entstehen und zugroßen Schäden führen.
«Dennoch beginntauch hier die Waldentwicklung wieder von vorne», sagte Goldammer mit Verweisauf die Brände im Yellowstone Nationalpark 1988. «Der Wald bildet sich nunerst innerhalb von Jahrzehnten wieder», sagte Goldammer. «Weil große,zusammenhängende Flächen verbrannt sind, dauert es lange, bis Pflanzen undTieren wieder einwandern.»
Quelle: http://www.vistaverde.de/news/Natur/0206/24_waldbrand.htm
