UNU
Wissenschaftlerbeschäftigen sich in Bonn mit weltweiter
Katastrophenvorsorge
26 October 2002
Aufbaufinanzierung desUNU-Forschungszentrums für Umwelt und menschliche Sicherheit durch Bund undLand Nordrhein-Westfalen
Das Forschungs- undAusbildungszentrum der United Nations University (UNU) in Deutschland wird inder ersten Hälfte 2003 seine Arbeit aufnehmen. Das wurde auf einem zweitägigenWorkshop in Bonn bekannt gegeben, an dem mehr als 50 Expertinnen und Expertenaus 25 Staaten teilnahmen. Das Zentrum wird schwerpunktmäßig und disziplinübergreifendErkenntnisse über die Bedrohung der menschlichen Lebensräume sammeln undauswerten. Daraus sollen Empfehlungen zu Möglichkeiten der Vorbeugung für diepraktische Politik abgeleitet werden. Es geht dabei nicht nur um plötzlichhereinbrechende Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen, Wirbelstürmeoder Waldbrände, sondern besonders auch um so genannte schleichendeUmweltverschlechterungen und die daraus zu erwartenden Probleme und Konflikte invielen Regionen der Welt.
Der stellvertretende Generalsekretär der Vereinten Nationen, Hans van Ginkel,erläuterte die Ziele der Einrichtung und kündigte an, dass die Suche nacheinem Gründungsdirektor jetzt eingeleitet werde. “Die UNU hat das Ohr derVereinten Nationen. Wir brauchen den Beitrag der deutschen Wissenschaft und derExperten weltweit, um mehr für menschliche Sicherheit tun zu können”,sagte van Ginkel.
Die Grundfinanzierung des Instituts wird in den ersten Jahren von Deutschlandgetragen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Ministeriumfür Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen stellen fürdie erste Programmphase bis Ende 2007
insgesamt eine Million Euro pro Jahr zur Verfügung. In dieser Zeit soll mitinternationaler Unterstützung ein Stiftungsfonds aufgebaut werden, aus dessenErlös sich langfristig die Arbeit des Instituts tragen sollte.
Der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Uwe Thomas,erklärte auf dem Workshop: “Mit einer weltweiten Katastrophenvorbeugungund -hilfe ist langfristig die Notwendigkeit eines Interessenausgleichs zwischenIndustriegesellschaften und Entwicklungsländern verbunden. Das ist eineunverzichtbare Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung im Norden und im Südender Erde.” Die Entscheidung für den Standort Bonn bewertete Thomas alsAuszeichnung für die
hervorragende wissenschaftliche Arbeit in Deutschland sowie als willkommeneBereicherung der Forschungslandschaft in der Bundesstadt Bonn. Die Zweigstelleder Universität der Vereinten Nationen soll ein herausragender Teil des”Campus der Vereinten Nationen” im ehemaligen Parlamentsviertel inBonn sein.