Nach den Flammen die Flut

Nach den Flammen die Flut

19 November 2007

veröffentlicht von www.badische-zeitung.de


Athen, Griechenland — Noch sind die Schäden der verheerenden Waldbrandkatastrophen vom vergangenen Sommer gar nicht alle aufgelistet, da bricht bereits neues Unheil über die griechische Halbinsel Peloponnes herein: Schwere Unwetter verursachten gestern Überschwemmungen. Die Flut unterspülte Straßen, löste Erdrutsche aus, riss ganze Brücken weg. Zahlreiche Dörfer waren von allen Straßenverbindungen abgeschnitten. Fachleute sehen einen Zusammenhang mit den Feuerkatastrophen von Ende August: Weil die Wolkenbrüche jetzt in den abgebrannten Wäldern nicht mehr durch Laub und Nadeln aufgefangen werden, prasselt der Regen ungebremst auf den Boden, schwemmt Erdreich weg und lässt selbst kleine Rinnsale binnen kurzer Zeit zu wilden Flüssen anschwellen.

Im antiken Olympia, in dessen Umgebung die meisten Wälder abgebrannt sind, trat der Fluss Alfios über die Ufer und löste Überschwemmungen aus. Auch in Arkadien auf dem Peloponnes richteten die starken Regenfälle große Schäden an. Vielerorts brach die Stromversorgung zusammen. Besonders katastrophal war die Lage in Nordgriechenland. In der Provinz Rodopi wurde der Notstand ausgerufen, nachdem zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten waren. Viehherden verendeten in den Fluten. Dutzende Autos wurden von den Wassermassen fortgerissen, hunderte Häuser standen unter Wasser. Mehrere tausend Menschen mussten die Nacht zum Sonntag in Sporthallen und anderen Notunterkünften verbringen. Todesopfer sind nach den bisherigen Berichten nicht zu beklagen. Rettungsteams des Katastrophenschutzes brachten zahlreiche Menschen in Sicherheit


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