Heide soll mit Brand-Pilotprojekt kurzgehalten werden

   Heide soll mit Brand-Pilotprojekt kurzgehalten werden

15 August 2009

published by www.maerkischeallgemeine.de


Germany — Wie man die Heide auf den munitionsbelasteten Truppenübungsplätzen kurzhalten soll, ist eine schwierige Frage. Vorschlag der Kreisverwaltung: Mit kontrollierten Bränden soll die dortige, geschützte Heide-Landschaft künftig gestutzt werden. Entsprechende Pläne stellte Kerstin Pahl vom Sachgebiet Naturschutz des Kreises am Donnerstagabend im Ausschuss für Landwirtschaft und Umwelt des Kreistags vor. Der Ausschuss hielt sich jedoch bedeckt und gab kein Votum zu dem Pilotprojekt ab.

Die Verwaltung warb für das Vorhaben. Die Heide drohe umzukippen, es müsse dringend eingegriffen werden, so Kerstin Pahl. Sie gab auch zu bedenken: Je größer die „organische Masse“, desto verheerender künftige Waldbrände. „Dort tickt eine ökologische Zeitbombe.“

Das Vorhaben soll gemeinsam mit Johann Georg Goldammer, dem Chef der Freiburger Feuerökologie im Max-Planck-Institut für Chemie und Leiter des Global Fire Monitoring Centers, durchgeführt werden. Es ist auf vier Jahre angelegt – Brände können nur an wenigen Tagen während des Winters gelegt werden. Die Kosten belaufen sich auf 320 000 Euro, ein Viertel davon wird aus dem Naturschutzfonds finanziert, der Rest aus Leader-Mitteln.

Genau daran störte sich Kornelia Wehlan (Linke). Die Summe erschien ihr an sich schon recht hoch zu sein, mehr störte sie allerdings, dass damit Leader-Mittel gebunden werden. Eigentlich sollte es doch darum gehen, Entwicklungspotenziale rund um die Fläming-Skate zu nutzen, gab sie zu bedenken. Sie sprach sich dafür aus, noch nach anderen Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen.

Helmut Dornbusch (Bauernverband) wollte die privaten Eigentümer der Flächen mehr in die Pflicht nehmen. „Wenn sie die Flächen kostenlos erhalten haben, dann kann man die Eigentümer da nicht ganz herauslassen“, wendete er ein. Kerstin Pahl wiederum wies darauf hin, dass der Landkreis in der Frage des Erhalts der Flora-Fauna-Habitate und Biotope in der Pflicht sei.

Der Ausschussvorsitzende Andreas Krüger (CDU) schlug vor, die Vorlage zur Kenntnis zu nehmen und ohne Votum in den Kreisausschuss zu überweisen. Dem stimmten die Abgeordneten zu.


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