Roboter helfen bei gefährlichen Einsätzen

Roboter helfen bei gefährlichen Einsätzen

4 February 2009

published by www.derwesten.de


Germany — Ein verheerender Waldbrand irgendwo auf der Welt. Die Feuerwehr kommt nicht an den Brandherd heran – zu gefährlich. Dies wäre ein Einsatz für eine selbstständig agierende Robotergruppe.

An diesem Projekt arbeiten zurzeit Prof. Dr. Klaus Dieter Kuhnert und seine Mitarbeiter vom Institut für Echtzeit Lernsysteme der Universität Siegen.

Noch ist es nicht soweit – „aber in fünf Jahren können wir es, wenn alles gut geht, machen”, prophezeit Prof. Kuhnert. Im Labor an der Hölderlinstraße stehen bereits zwei Prototypen von autonomen Fahrzeugen: Der hier entwickelte Landroboter „Amor” kann sich bereits führerlos auf einem Gelände bewegen. Der kleine Flugroboter „Psyche”, ein (gekauftes) „Drohnen-Modell”, wird zurzeit mit Sensoren ausgestattet, damit er im „Luftraum” des Labors demnächst nicht mehr aneckt.

Ziel des neuen Forschungsprojektes ist es, „eine einfache und effiziente Kommunikation zwischen verschiedenartigen Robotern zu ermöglichen”. Dabei hilft den Siegenern der ukrainische Wissenschaftler Prof. Dr. Peter Semionowitsch Sapaty. Der renommierte Forscher war drei Monate lang als Humboldt-Stipendiat am Institut für Echtzeit Lernsysteme zu Gast. „Er hat die WAVE-Technologie (Wave = Welle) erfunden”, erklärt Prof. Kuhnert die Bedeutung des Kollegen. Bereits zu Zeiten der Sowjetunion habe Prof. Sapaty mit Parallelrechnern gearbeitet. Dabei habe er herausgefunden, wie man Computerviren – in diesem Fall positive – leicht und wirksam streuen kann.

Informationen breiten sich wie ein Virus aus

„Bei der WAVE-Technologie muss nicht alles programmiert sein”, erläutert Prof. Kuhnert. Das mit Prof. Sapaty weiterentwickelte Projekt will erreichen, dass sich die Informationen innerhalb der Roboterflotte wie ein Virus ausbreiten. Im Endeffekt sollen die einzelnen Systeme miteinander kommunizieren können. Prof. Kuhnert: „Sie sollen einander verstehen, die Aufgaben untereinander verteilen und dann autonom handeln.”

Bei einem großen Waldbrand könnte das so funktionieren: Der Flugroboter sucht den Brandherd, sondiert die Lage – und meldet seine Erkenntnisse an die unterschiedlich ausgerüsteten Bodenroboter, die ebenfalls eigenständig agieren: Sie fahren in Richtung Brandherd los, um das Feuer zu löschen oder um Personen zu retten.

Prof. Dr. Sapaty war am Mittwoch zur Pressekonferenz zwar angekündigt, erschien aber nicht. Vielleicht ist er schon abgereist.


Print Friendly, PDF & Email
WP-Backgrounds Lite by InoPlugs Web Design and Juwelier Schönmann 1010 Wien