Brennendes Gel tropft auf das Öl im Meer. Die Technik des Abfackelns

Brennendes Gel tropft auf das Öl im Meer
Die Technik des Abfackelns

(www.badische-zeitung.de, 30. April 2010)


NEW ORLEANS/FREIBURG (dpa/arn). Am Mittwoch haben Experten erstmals Feuer gegen die Ölverseuchung eingesetzt. Zuvor war der Teppich in Streifen unterteilt worden. Diese wurden dann – abgetrennt durch ein flammenhemmendes Mittel – nacheinander angezündet.

Professor Johann G. Goldammer ist Chef der Arbeitsgruppe Feuerökologie in Freiburg, einer Unterabteilung des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz. Seine Kollegen in den USA hätten ihm am Freitag mitgeteilt, dass der Test noch kein Ergebnis gebracht habe, sagte er. Technisch werde so verfahren: Unregelmäßig verteiltes Öl werde per Schiff sozusagen zusammengeschoben und von einem Helikopter aus in Brand gesteckt. Dabei benutze man ein Brennstoffgemisch aus Gel, das aufs Wasser tropfe und dort nachhaltig brenne. Seine amerikanischen Kollegen hofften, dass sich nicht verbranntes Öl zu Teer verklumpe, wodurch es leichter eingesammelt werden könne.

Damit es gut brennt, muss das Öl dickflüssig sein

Durch kontrolliertes Abfackeln kann ein Ölteppich auf See theoretisch nahezu vollständig beseitigt werden. Dies ist aber nur möglich bei ruhiger See, schwachem Wind und wenn das Öl puddingdick konzentriert und deshalb brennbar ist. Im vorliegenden Fall aber bestehen 97 Prozent des Ölteppichs aus einem dünnen Wasser-Öl-Gemisch, das nicht brennt. Auch bleibt nicht mehr viel Zeit, weil die leicht brennbaren Bestandteile des Öls schnell verdunsten. Im günstigsten Fall können mit dieser Methode bis zu 99 Prozent des Öls beseitigt werden.
 


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